Was ist ein ETF überhaupt?

Ein ETF steht für Exchange Traded Fund. Ähnlich wie Aktien werden auch ETFs an der Börse gehandelt. ETFs bilden einen Index ab. Klingt kompliziert? Ist es nicht.

Stell dir vor, du willst in den Schweizer Aktienmarkt investieren, aber statt einzelne Aktien zu kaufen, kaufst du ein buntes Körbchen mit vielen verschiedenen Titeln – zum Beispiel mit ABB-, Geberit- und Richemont-Wertpapieren. Genau das macht ein ETF, er bildet einen Markt nach. Der Swiss Market Index (SMI) bildet zum Beispiel den Schweizer Markt ab, er enthält die Titel der zwanzig grössten Schweizer Unternehmen. Steigen die Aktien dieser 20 Unternehmen insgesamt, steigt der SMI und folglich auch der ETF, der den SMI abbildet.

Warum sind ETFs gerade für Einsteigerinnen sinnvoll?

1. Günstig:
Da ETFs einen Index abbilden, sind sie meistens passiv verwaltet. Es braucht also keine:n Fondsmanager:in, um die Anlagestrategie zu bestimmen und anzupassen. Dadurch sind die Gebühren deutlich tiefer als bei aktiv gemanagten Fonds. 

2. Flexibel: Du kannst ETFs jederzeit kaufen oder verkaufen – wie bei einer Aktie.

3. Einfach und transparent: Du weisst immer genau, in welche Unternehmen oder Märkte du investierst, da die Indizes alle öffentlich sind. 

4. Risikostreuung: Mit einem ETF investierst du in eine Vielzahl von Aktien oder anderen Wertpapieren. Das verringert dein Risiko, weil du nicht alles Geld auf ein Unternehmen setzt – sondern breit gestreut (diversifiziert) investierst.

Kurz gesagt: ETFs sind eine der fairsten und einfachsten Arten, langfristig Vermögen aufzubauen. Und ja – das ist auch mit wenig Geld möglich.

Wie kann ich in ETFs investieren? 

Schritt 1: Finanzielle Basis schaffen
Bevor du loslegst, solltest du deine Finanzen im Griff haben. Stell dir folgende Fragen:

  • Habe ich einen Notgroschen von mindestens drei Monatsgehältern auf dem Sparkonto?
  • Bin ich schuldenfrei und habe keine Konsumkredite oder Kreditkartenabrechnungen offen?
  • Habe ich einen Budgetplan und weiss, wie viel Geld ich monatlich sparen oder investieren kann? 
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Tipp: In der ellexx App findest du ein Budget-Tool. Damit hast du mit wenigen Klicks den Überblick über deine Finanzen – ganz ohne komplizierte Excel-Tabelle.


Wenn du alles bejahen kannst: weiter zu Schritt 2! 


Schritt 2: Anlageziel und Zeithorizont definieren

ETFs sind kein Mittel für schnelle Gewinne. Sie sind für den langfristigen Vermögensaufbau gedacht. Frage dich also:

  • Wofür investiere ich? Will ich eine Traumreise finanzieren, irgendwann ein Haus kaufen oder für meine Rente vorsorgen? 
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Finanzen können Spass machen – zum Beispiel, wenn du deine Ziele visualisierst. In der ellexx App findest du eine Vorlage für dein persönliches Financial Vision Board. 
  • Wie lange kann ich das Geld liegen lassen? Investieren solltest du dein Geld nur, wenn du es mindestens fünf Jahre, besser zehn Jahre investiert lassen kannst
  • Wie viel Risiko kann und will ich tragen? Dein Risikoprofil hängt von deinem Einkommen, deinem Zeithorizont, aber auch deinem persönlichen Umgang mit Risiken ab.
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In unserer ellexx App helfen wir dir, deinen persönlichen Money Type zu ermitteln.


Schritt 3: Den für dich passenden ETF finden

Das ist gar nicht so einfach, an der Schweizer Börse sind über 1500 ETFs gelistet. Um den Überblick zu behalten, schaue dir beispielsweise auf justetf.com das gesamte ETF-Universum an.

ETFs gibt es auf unterschiedliche Anlageklassen – die am weitesten verbreitete Form von ETFs sind Aktien-ETFs. Das sind die Klassiker:

  • MSCI World ETF: Investiert weltweit in über 1500 Unternehmen.
  • FTSE All-World ETF: Noch breiter gestreut, auch mit Schwellenländern.
  • SPI ETF: Der Schweizer Aktienmarkt abgebildet mit 210 Titeln auf einen Klick.

Neben dem Markt und den Branchen, solltest du bei ETFs immer auf folgende Eigenschaften achten: 

  • Produktekosten (TER): Je tiefer, desto besser. Du findest diese Informationen auf dem Fact-Sheet des jeweiligen ETFs. Die durschnittlichen Produktekosten von ETFs liegen zwischen 0.1% und 0.3%, je nach Anlageklasse und Index. 
  • Gewichtung: Kapitalgewichtete Indizes wie der SMI gewichten grössere  (z.B. Nestlé und Roche) Unternehmen stärker als kleinere (z.B. Sonova und Swiss Life). Gleichgewichtete Indizes hingegen gewichten alle Unternehmen gleich – unabhängig von ihrer Grösse. 
  • Replikation: Wie genau bildet der ETF den Index nach? Physisch replizierte ETFs kaufen die Aktien im Index. Wenn du also in einen ETF auf den SMI investierst, besitzt der Fonds tatsächlich Aktien der 20 SMI Unternehmen. Synthetische ETFs hingegen kaufen die Aktien nicht direkt, sondern nutzen Instrumente (Derivate), um den Index nachzubilden. Physisch replizierte ETFs bringen mehr Sicherheit, sind aber häufig etwas teurer.
  • Ausschüttend oder thesaurierend: Willst du Dividenden ausgezahlt bekommen oder automatisch reinvestieren? Thesaurierende ETFs haben den Vorteil, dass sie Erträge direkt reinvestieren – so kannst du noch mehr vom Zinseszinseffekt profitieren und dein Vermögen langfristig vermehren.
  • Nachhaltigkeit: Auch bei ETFs kannst du auf Nachhaltigkeitskriterien achten. Nachhaltige ETFs findest du häufig unter Stichworten wie ESG, SRI oder Paris Aligned. Der MSCI World ESG Leaders schliesst beispielsweise Unternehmen aus dem MSCI aus, die kontroverse Waffen produzieren oder Atomkraft herstellen. Mehr dazu auch hier.
  • Fremdwährung: Achte bei ausländischen ETFS darauf, in welcher Währung sie gehandelt werden. Falls sie nicht in Schweizer Franken gehandelt werden, hast du ein Währungsrisiko, es sei denn, der ETF ist gehedged. 


Schritt 4: Depot eröffnen

Du brauchst ein Wertpapierdepot, um ETFs zu kaufen. Das geht zum Beispiel bei Schweizer Online-Brokern, Roboadvisors oder klassischen Banken. 

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Tipp: Vergleiche die Konditionen und Gebühren. In der ellexx App findest du unter Checklisten einen ganzen Anbietervergleich.

Schritt 5: ETF-Sparplan aufsetzen

Viele Plattformen bieten mittlerweile auch ETF-Sparpläne an – damit kannst du automatisch jeden Monat einen festen Betrag investieren.Werbung ellexx Invest Waitlist

Was ist ein ETF-Sparplan – und warum lohnt er sich?

In Panik ETFs verkaufen, weil die Börsen abstürzen? Sich aufregen, im falschen Moment eingestiegen zu sein? Das vermeidest du, wenn du mit einem ETF-Sparplan investierst. Ein ETF-Sparplan bedeutet: Du investierst automatisch jeden Monat (z. B. 200 Franken) in einen oder mehrere ETFs. Das hat gleich mehrere Vorteile:

  • Automatisiert & bequem: Du richtest den Sparplan einmal ein, der Rest läuft von selbst.
  • Disziplin ohne Stress: Du investierst regelmässig, egal ob die Kurse hoch oder niedrig sind.
  • Cost-Averaging-Effekt: Du kaufst mal teurer, mal günstiger – im Schnitt fährst du oft besser als mit einer Einmalanlage zum falschen Zeitpunkt.
  • Niedrige Einstiegshürde: Du brauchst kein grosses Startkapital – mit einer Einlagesumme von 500 bis 5000 Franken bist du dabei. 
  • Tiefe Kosten: ETF-Sparpläne sind in der Regel günstiger als einzelne Käufe, da du keine hohen Transaktionsgebühren zahlst.
  • Diversifikation: Du kannst gleich in mehrere ETFs investieren, ohne dich intensiv mit den einzelnen Titeln beschäftigen zu müssen. 


Ein ETF-Sparplan ist ein entspannter Weg, um langfristig ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen und von den Vorteilen des Zinseszinseffekts zu profitieren. Du musst keine Angst haben, den falschen Zeitpunkt zu erwischen – mit regelmässigen Investitionen bleibst du langfristig auf Kurs.