Jedes Jahr sterben und verletzen sich Menschen im Verkehr. Rund 17'000 solche lebensbedrohliche Unfälle ereignen sich pro Jahr. 200 Menschen verloren letztes Jahr auf den Schweizer Strassen gar ihr Leben, rund 4000 wurden schwer verletzt – besonders bei Auffahrunfällen. Frauen, die in Verkehrsunfälle geraten, sind im Vergleich zu Männern öfters Beifahrerinnen als selbst am Steuer.

In der fünften Folge von akteXX sprechen wir über den traumatischen Fall von Milena. Sie wird unverschuldet stark verletzt und notfallmässig ins Krankenhaus eingeliefert. Vom schwerden Unfall wird sie sich nie mehr richtig erholen und muss trotzdem 16 Jahre lang für ihr Recht kämpfen.

Betrunken, zugedröhnt und vom Handy abgelenkt

Drogen, Alkohol oder Smartphones: Sie führen zu besonders vielen Unfällen. Der Geisterfahrer, der Milena zur Invalidin crasht, ist ebenfalls stark betrunken.

Die Strassen sind rechtlich gesehen generell ein heikles Pflaster. Gerade bei Unfällen kann es besonders unglücklich laufen. Rechtsexpertin Seraina Rudigier sagt dazu: «Da gibt es manchmal ganz gemeine Tatbestände, für welche wir letztlich trotzdem verantwortlich gemacht werden.»

Sie fügt ein Beispiel aus der Praxis an: «Es gibt Unfälle, da denkt man: Klarer Fall, der Hinterste war schuld an der Massenkarambolage. Es war der Hinterste, der das Problem verursacht hat. Aber das mittlere Fahrzeug kann genauso zur Verantwortung gezogen werden, obwohl es grundsätzlich kein Verschulden trifft.»

Wichtiges einfach erklärt

Verschuldenshaftung oder Kausalhaftung sind komplizierte Begriffe, die der Podcast in einfacher Sprache erklärt. Es wird klar, warum man haften kann, auch wenn man gar nicht schuld war. Und wenn auch noch viel Alkohol im Spiel ist, dann kennen die Versicherungen oft kein Pardon, mit unangenehmen Folgen für die Opfer. Im Fall von Milena, bei dem der Unfallverursacher stark alkoholisert war, war es nicht einfach, ihren Fall zu lösen.

Wichtig ist aber auch: Wer in einen Unfall verwickelt ist, steht oft unter Schock. Im Gespräch mit ellexx erklärt Juristin Rudigier, was man an der Unfallstelle unbedingt tun sollte – und wann man sich besser nicht äussern sollte.

Rechtliche Irrwege, Sackgassen und tödliche Strassen. Wie kann man sich davor schützen, sich dagegen wehren? Hier geht es zur Folge 5 von akteXX.