Welches Lebensereignis war für dich besonders einschneidend? Bei mir war es, Mutter zu werden. Emotional, körperlich, gesellschaftlich, aber besonders auch finanziell.
Mit dem ersten Kind öffnet sich nicht nur das Herz, sondern auch eine Lücke. Ein Geld-Gap, der oft nie wieder ganz geschlossen wird. Mit der Mutterschaft bezahlen Frauen einen unsichtbaren Preis.
In der Schweiz arbeiten nach der Geburt eines Kindes fast 80 Prozent der Mütter Teilzeit, bei den Vätern sind es gerade einmal circa 15 Prozent. Das Einkommen sinkt, die Rentenlücke wächst – und mit ihr die Abhängigkeit. Dieser Motherhood Gap ist keine private Entscheidung, sondern ein gesellschaftliches Muster. Und er hat Folgen: Frauen in der Schweiz erhalten im Durchschnitt 31 Prozent weniger Rente als Männer.
Viele Mütter kompensieren diesen Rückstand, indem sie sparen – brav, sicher, risikoarm. Doch genau das ist das Problem. Sparen allein schützt nicht vor Altersarmut. Die Zinsen auf Sparkonten liegen oft unter der Teuerung, das Geld verliert also real an Wert.
Nur etwa eine von fünf Frauen in der Schweiz investiert regelmässig am Aktienmarkt. Bei den Männern ist es jeder Dritte. Weltweit liegt der Anteil der Anlegerinnen zwischen 20 und 26 Prozent. Dieser Unterschied trägt einen Namen: Gender Investment Gap – und er verstärkt alle anderen Lücken.
Mütter sind mehrfach betroffen. Sie haben weniger Einkommen, weniger Zeit, sich mit dem Thema zu befassen, weniger Risikobereitschaft – und werden von einer Branche angesprochen, die seit Jahrzehnten so tut, als wäre Geldanlage Männersache. Neun von zehn Vermögensberatern geben offen zu, dass ihre Produkte primär auf Männer zugeschnitten sind. Frauen fühlen sich missverstanden, überfordert oder schlicht nicht gemeint. Kein Wunder, dass viele denken: «Investieren? Das ist nichts für mich.»
Aber das ist falsch. Frauen, und besonders Mütter, müssen investieren.
Warum?
Weil sie es sich schlicht nicht leisten können, es nicht zu tun. Wer Teilzeit erwerbstätig ist, kann viel weniger in der Pensionskasse ansparen. Wenn ich meinen Pensionskassenausweis anschaue, dann weiss ich, wovon ich spreche! Zudem sind gerade Mütter, die ihre Jobs für einige Zeit auch noch an den Nagel hängen, wenn die Kinder klein sind, auch noch davon ausgeschlossen, in die Säule 3a einzuzahlen.
Was aber, wenn es zu einer Trennung oder Scheidung kommt, oder zu einem Todesfall? Frauen sind dann oft finanziell schlecht abgesichert. Leider geht der Trend in Bundesbern auch immer weiter in die Richtung, von den Frauen immer mehr finanzielle Selbstständigkeit einzufordern (siehe Abbau Witwenrente), aber nichts für eine bessere Vereinbarkeit zu tun (die Elternzeit ist sowas von überfällig!).
Da du dich als Mutter nicht auf die staatliche Vorsorge verlassen kannst und eben auch nicht immer auf eine:n Ehepartner:in – im Konkubinat bist du sowieso auf dich gestellt –, musst du anderweitig vorsorgen. Und das geht nur, wenn du investierst.
Dafür brauchst du kein grosses Vermögen: Ein Einstiegsbetrag von 1500 Franken genügt, und danach kannst du jeden Monat einen Betrag, zB. 100 bis 1000 Franken, einzahlen und es investieren – am besten mit kostengünstigen ETF-Sparplänen. So ein Anlage-Konto eignet sich übrigens auch bestens als Care-Lohn-Vereinbarung, falls du mehr unbezahlte Care-Arbeit leistest. Dort kann dein:e Partner:in für dich regelmässig einzahlen.
Mütter müssen also investieren, um unabhängig zu bleiben. Um ihren Kindern vorzuleben, dass finanzielle Verantwortung kein Geschlecht kennt. Und um die Lücken zu schliessen, die die Gesellschaft ihnen über Generationen eingebrannt hat. Willst du deinen Investment Gap schliessen? Meld dich für die Warteliste an. Und fang so bald wie möglich an, zu investieren.
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