Eins muss ich vorweg schon mal beichten: Bevor ich die Kolumne schreiben konnte, musste ich selbst meine Hausaufgaben machen und mein LinkedIn-Profil aufbessern. Denn wie ich unterdessen weiss, war es ungenügend. Und genau davon handeln meine ersten Tipps.

Vielleicht fragt ihr euch: «Was macht Henriette Engbersen in dieser Kolumne, die hat bei SRF doch immer den Brexit erklärt?» Ja stimmt, aber ich hatte Lust auf einen Karrierewechsel. Weg von Kamera und Mikrofon, hinein in die Büros der Executive Searchers, auch Headhunters genannt.

Seit zwei Monaten bin ich nun im neuen Job bei Level Consulting in Zürich tätig. Im Auftrag von Unternehmen und Organisationen suchen wir Fachkräfte und Kandidat:innen für Top-Positionen, wie CEOs oder Verwaltungsrät:innen. Mein persönlicher Fokus: Mehr Diversität in die Führungsetagen bringen.

Mein erstes Aha-Erlebnis ist die Bedeutung des Business-Netzwerks LinkedIn für die tägliche Arbeit unserer sogenannten Recruiter:innen. Sobald die eigenen Quellen und Datenbanken ausgeschöpft sind, loggen sich diese auf LinkedIn ein. Insbesondere wenn Spezialist:innen, Fach- oder Führungskräfte gefragt sind, wird häufig auch auf diesem Netzwerk gesucht. Aber auch HR-Verantwortliche werfen gerne einen Blick auf die Plattform.

Anneta Karavia ist eine dieser Top-Recruiterinnen, die täglich Kandidat:innen sucht. Sie sagt: «LinkedIn ist deine virtuelle Visitenkarte und dein CV.» Und Recruiter:innen gehen ökonomisch vor. Das heisst, wenn sie eine ausreichende Anzahl passender Personen gefunden haben, endet die Suche. Wenn du schlecht auffindbar bist, dann schaffst du es nicht in diese Auswahl. Die Frage ist also: Was braucht’s, damit du gefunden wirst?

Fokussiere dich auf die Skills

Die gute Nachricht: Die ständigen Posts mit den Arbeitsgschpänli beim letzten Messeauftritt oder dem Firmenausflug sind nicht so wichtig. Larissa Brunold, ebenfalls eine Recruiterin, präzisiert: «Viel zentraler als Posts sind dein Profil und das Feld ‹Skills›.» Denn wenn wir zum Beispiel eine IT-Projektmanagerin oder eine Verwaltungsrätin mit Digitalisierungswissen suchen, dann geben wir die entsprechenden Suchbegriffe «Digitalisierung» oder «Projektmanagement» im Feld «Skills» ein.

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Sinnvoll vorsorgen? Aber mit Rendite. Das geht. Wir sind überzeugt, dass ein verantwortungsbewusster Einsatz deines Geldes langfristig Wert schafft, ganz nach unserer Vision «Close the Gaps». Wenn du erwerbstätig bist, kannst du dich mit der elleXX 3a zusätzlich finanziell absichern, nachhaltig investieren und damit Steuern sparen.

Was ich sonst noch gelernt habe über LinkedIn, habe ich dir hier zusammengefasst.

  1. Erstelle einen lückenlosen Lebenslauf.
    Wenn du zuerst eine Lehre als Köchin gemacht und danach etwas ganz anderes studiert hast, dann erwähne auch die Köchin. Auch Elternzeit oder ein Sabbatical trägst du mit Vorteil ein. Wichtig ist auch, dass du berufliche Auszeiten deklarierst, um keine skeptisch machenden Lücken zu haben. Dein vollständiger Lebenslauf zeigt dich in allen Facetten und stärkt dein Profil.
  2. Booste deine Skills.
    Recruiter:innen filtern häufig nach Skills. Du kannst ruhig mehr als 30 davon eingeben. Und ungeniert auch solche, aus einem früheren Beruf. Das Zusatztool, bei anderen Personen diese Skills bestätigen, ist dabei nicht so zentral. Wichtig ist, dass du die angegebenen Skills auch besitzt.
  3. Führe alle Arbeiten auf, bei jeder Station.
    Bist du etwa Projektleiterin, dann zähle kurz die wichtigsten Projekte auf mit den entsprechenden Eckdaten (zum Beispiel Themen, Dauer, Budgetverantwortung).
  4. Achte auch die Basics.
    Dein Profilfoto muss professionell und von guter Qualität sein. Verwende nicht den letzten Ferienschnappschuss. Achte auch darauf, dass du dein Profil in den Einstellungen freischaltest – wenn du es auf «privat» gestellt hast, dann wirst du nicht gefunden.
  5. Verschwende nicht deine Zeit mit zu vielen Posts.
    Die Posts zu beruflichen Heldentaten schauen sich Recruiter:innen kaum an. Diese Aktivitäten dienen dem Netzwerk und der Sichtbarkeit via andere. Es ist also ein «nice to have», aber nicht oberste Priorität, um gefunden zu werden.
Henriette Engbersen
Recruiter:innen filtern häufig nach Skills. Du kannst ruhig mehr als 30 davon eingeben.

Was machst du für Erfahrungen auf LinkedIn?
Ich freue mich, von dir zu hören, wie du das Netzwerk nutzt und natürlich auch über sonstige Nachrichten oder Kommentare. Meine nächste Kolumne gibt’s in einem Monat. Euch wünsche ich schon mal viel Freude und Erfolg auf LinkedIn und schöne Sommertage.