Wie viel bezahlst du für deine Miete und deine Krankenkasse im Monat? Vermutlich kennst du diese Beträge auswendig – vielleicht sogar auf den Rappen genau. Aber weisst du auch, was du monatlich für Lebensmittel ausgibst? Wie viel für Kleider und Schuhe? Was dich deine Körperpflege und deine Freizeit kosten? Allgemein, wie viel dein Leben eigentlich kostet?

Falls du die Antwort auf diese Fragen nicht parat hast, haben wir ein paar Anhaltspunkte für dich. Laut Erhebungen des Bundes geben Haushalte in der Schweiz im Schnitt monatlich 664 Franken für Nahrungsmittel aus. Für Kleider und Schuhe sind es 151 Franken. Für Körperpflege 96 Franken, und die Freizeit – also sportliche und kulturelle Aktivitäten – kostet 142 Franken. Die Zahlen können je nach Wohnort, Alter und persönlichen Präferenzen variieren. 

Ein Budget ist dein persönlicher Finanzplan, der dir hilft, den Überblick über deine Finanzen zu haben.

Warum erzählen wir dir das? Nun, es lohnt sich, deine Ausgaben im Blick zu haben. Nicht nur, um zu wissen, wie viel Geld weggeht und wo es hinfliesst, sondern auch, um deine Ausgaben zu optimieren, deine Sparziele schneller zu erreichen und deine finanzielle Situation zu verbessern. 

Helfen kann dir dabei ein Budget. In diesem Artikel erklären wir dir, was ein Budget ist, welche Vorteile es hat und wie du es erstellst.

Was ist ein Budget, und wann macht es Sinn?

Ein Budget ist dein persönlicher Finanzplan, der dir hilft, den Überblick über deine Finanzen zu haben. Es ist vor allem für zwei Dinge nützlich:

1. Du kannst deine Einnahmen und Ausgaben tracken

Mit dem Budget verschaffst du dir einen Überblick über deine finanzielle Situation. Du lernst dein Ausgabeverhalten kennen und erkennst, wo du vielleicht ganz unbewusst Geld ausgibst. Um deine Ausgaben zu tracken, schreibst du akribisch während einem bis zwei Monaten alles auf, wofür du Geld ausgibst – von der Miete bis zum Coffee to go. Am Ende kannst du für dich festlegen, wofür du weniger Geld ausgeben möchtest. Notieren kannst du dir deine Ausgaben übrigens in ein Heft, in einer Excel-Liste oder bald auch im Budget-Tool unserer neuen ellexx App

2. Du kannst deine Sparziele definieren und sie gezielt verfolgen

Du möchtest eine Reise unternehmen? Ein Designerstück für deine Wohnung anschaffen? Oder einen bestimmten Geldbetrag ansparen, um ihn investieren zu können? Beim Erreichen all dieser Ziele hilft dir ein Budget. Es ist besonders sinnvoll, wenn du ein bestimmtes finanzielles Ziel in einer vordefinierten Zeit erreichen willst. Mit einem Budget gehst du bewusster mit Geld um und siehst, wie lange du brauchst, um ein Sparziel zu erreichen. Zudem kann es motivierend sein, zu sehen, dass du deinem finanziellen Ziel immer näherkommst. Wenn du ausserdem siehst, wie viel Geld Ende Monat jeweils übrig bleibt, siehst du auch, wie viel Geld du investieren könntest. Das kann ein guter Start für dich als Investorin sein.

Welche Vorteile hat ein Budget?

Ein Budget hat zahlreiche Vorteile. Einige haben wir bereits erwähnt – Überblick über die Finanzen, optimierte Ausgaben, Verbesserung der finanziellen Situation, Sparziel schneller erreichen. Es gibt aber noch mehr: 

  • Dank einem Budget siehst du auf einen Blick, wie hoch deine Einnahmen und Ausgaben sind. So kannst du deine finanziellen Möglichkeiten abschätzen – auch langfristig.
  • Wer ein Budget hat, verschuldet sich weniger. Dank dem Überblick über Einnahmen und Ausgaben sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass du über lange Zeit zu viel Geld ausgibst und über deinen Verhältnissen lebst.
  • Du sorgst finanziell vor. Denn in ein Budget gehört auch der Posten Notgroschen. Also Geld, das du für Notfälle zur Seite legst. Darauf kannst du zurückgreifen, wenn Ausgaben kommen, mit denen du nicht gerechnet hast.
Grundsätzlich ist jedes Budget individuell. Was alles reinkommt, hängt unter anderem von deinem Alter und deiner Lebenssituation ab.

Wie erstelle ich ein Budget, und was gehört da alles hinein?

Grundsätzlich ist jedes Budget individuell. Was alles hineinkommt, hängt unter anderem von deinem Alter und deiner Lebenssituation ab. Einzelpersonen brauchen ein anderes Budget als Familien. 

Sinnvoll für alle ist, im Budget die Einnahmen und Ausgaben monatlich zu erfassen. Die Ausgaben kannst du in einzelne Bereiche unterteilen. 

Wir haben dir hier eine Übersicht über die wichtigsten Budgetposten zusammengestellt. Die Auflistung ist nicht abschliessend. Im Budget- Tool der ellexx App kannst du deine Posten individuell eintragen. Ausserdem erkennt das Budget-Tool, wenn bestimmte Ausgabeposten bei dir im Verhältnis zu deinen Einnahmen und den Schweizer Durchschnittswerten besonders hoch sind, und gibt dir auch gleiche individuelle Tipps, wie du deine Finanzen optimieren kannst. Ziemlich smart, oder?

Einnahmen

  • Nettolohn aus Erwerbsarbeit
  • Lohn aus Nebenerwerb
  • 13. Monatslohn
  • Rente
  • Finanzieller Ausgleich für Care-Arbeit
  • Kinderzulagen
  • Unterhalt
  • Weitere Einnahmen

Ausgaben 

Wohnen

  • Miete oder Hypothek
  • Energiekosten (Strom, Wasser, Heizung)
  • Unterhalt (bei Eigentum)

Kinder

  • Betreuungskosten
  • Ausbildungskosten
  • Hobbys

Versicherungen

  • Krankenkasse (Grundversicherung und Zusatzversicherung)
  • Hausrat
  • Privathaftpflicht

Steuern

  • Direkte Bundessteuer
  • Kantons- und Gemeindesteuer
  • Kirchensteuer

Mobilität

  • Parkplatz, Parkgebühren
  • Motorfahrzeugversicherung
  • Motorfahrzeugsteuer
  • Benzin
  • Unterhalt (z.B. Pneuwechsel, Reinigung etc.)
  • Abo für den öffentlichen Verkehr

Haushalt

  • Lebensmittel (Essen und Getränke)
  • Reinigungsmittel
  • Ausgaben für Haustiere
  • Haushaltshilfe/Reinigungskraft

Gesundheit 

  • Arztkosten
  • Zahnarztkosten
  • Therapiekosten
  • Medikamente

Persönliche Ausgaben und Freizeit

  • Kleider, Schuhe, Accessoires
  • Pflegeprodukte, Kosmetik
  • Ausgehen (Restaurants, Bars, Cafés)
  • Unterhaltung (Kino, Theater, Konzerte etc.)
  • Körper (Coiffeur, Massagen etc.)
  • Handyabo, Internet, Festnetz
  • Ferien, Ausflüge
  • Sportabo
  • Hobbys
  • Abonnemente für Medienkonsum (Streamingdienste, Zeitungen etc.)

Diverses

  • Aus- und Weiterbildungen
  • Abzahlung Schulden
  • Unterhaltszahlungen

Sparen/Investieren

  • Notgroschen (fixe Rücklage auf Sparkonto)
  • Säule 3a
  • Erspartes für Investitionen

Gibt es eine Faustregel, wofür ich wie viel ausgeben sollte?

Auch hier gilt: Für welchen Bereich du wie viel ausgibst, ist grundsätzlich dir überlassen. Als Faustregel empfehlen wir die 60-20-20 Regel: 60 Prozent der Ausgaben gehen an Grundbedürfnisse wie Miete, Lebensmittel, Mobilität, Kinder, Steuern, Versicherungen. 20 Prozent sind für deine persönlichen Ausgaben wie Hobbys, Restaurantbesuche, Reisen. Und 20 Prozent gehen ans Sparen und Investieren.

Für welchen Bereich du wie viel ausgibst, ist dir überlassen. Als Faustregel empfehlen wir die 60-20-20 Regel. 60 Prozent für Grundbedürfnisse, 20 Prozent für persönliche Ausgaben, 20 Prozent für Sparen und Investieren.

Wie oft sollte ich mein Budget überprüfen und anpassen?

Deine finanzielle Situation kann sich immer wieder ändern. Ein Umzug, ein neuer Job oder Familienzuwachs können die Einnahmen oder Ausgaben beeinflussen. Darum ist auch ein Budget nicht in Stein gemeisselt, und es lohnt sich, die Angaben von Zeit zu Zeit zu überprüfen. Wie regelmässig du das machen solltest, hängt davon ab, wie viel sich in deinem Leben verändert. Sinnvoll ist, im Schnitt alle drei Monate reinzuschauen und zu checken, ob die Angaben noch stimmen – denn vielleicht hat sich ja auch etwas an deinem Ausgabemuster verändert.

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