Die Plattform Inside Paradeplatz hat nicht nur sexistisch über ellexx berichtet, und musste diese Aussagen vom Netz nehmen. Die Plattform hat aus Sicht von ellexx auch Fakten nicht sachgerecht wiedergegeben im Zusammenhang mit dem Aktienprodukt von ellexx. ellexx ist deswegen an das Handelsgericht Zürich gelangt. Der Entscheid ist hängig.

Auf einen Blick die fünf wichtigsten Punkte:

  1. Der Artikel nennt falsche Performance-Zahlen - es ist die Rede von -1.9 Prozent plus 1.1 Prozent Gebühren. An einer Stelle wird gar einen Verlust von -12.4 Prozent suggeriert. Richtig ist: Seit der Lancierung am 1. November  hatte das Produkt in einem schwierigen Börsenumfeld zur Zeit der Publizierung des Artikels -1.34 Prozent verloren inklusive Gebühren, ohne Gebühren sind es -0.24 Prozent.
  2. Der Autor wählt eine falsche Vergleichsbasis für die Entwicklung der Titel (das Produkt enthält keine Schweizer Titel). Richtig wäre, wenn der Weltindex MSCI als Vergleichsgrösse herangezogen worden wäre und nicht der SPI (im Vergleich mit MSCI schneidet das Produkt vergleichbar ab, inklusive Gebühren und Absicherung des Währungsrisikos, -1.34 Prozent YTD)
  3. Der Artikel nennt einseitig die schlechtesten Titel aus dem Produkt. Korrekt wäre es gewesen, auch die besten Titel des Produkts zu erwähnt, die mehr als 16 Prozent zugelegt haben.
  4. Das ellexx Aktienprodukt wird als überteuert dargestellt, ohne einen Vergleich mit ähnlichen und teureren Produkten von anderen Banken oder Fintechs anzustellen. Sachgerechter Journalismus würde einen seriösen Vergleich ziehen und 20 bis 30 Produkte unter die Lupe nehmen mit ähnlichen Angeboten.
  5. Der Zeitraum ist willkürlich gewählt, das ellexx Aktienprodukt ist für einen langfristigen Anlagehorizont angelegt. Solche Produkte werden überlicherweise nicht bereits nach wenigen Wochen verglichen. Angemessen wäre es, immerhin die Jahresperformance abzuwarten und dann ein Urteil darüber abzugeben.

Für jene, die sich vertieft für unsere Produkte und unser Geschäftsmodell interessieren, korrigieren wir nachfolgend ausführlich die zahlreichen Falschaussagen des Artikels von Inside Paradeplatz (IP).

Viel Recherche hinter Chancengleichheit am Aktienmarkt

Gerne möchten wir an dieser Stelle detailliert aufzeigen, wie viel Arbeit hinter einem solchen Produkt steckt.

Die Migrosbank und ellexx haben hier einen Big Data Ansatz gewählt: Neben den klassischen Investment-Analysen, haben wir Forschungsstudien, Equality Indices, Ländervergleiche, Rankings, ESG-Bewertungen, Medienberichte, Social Media Screenings, aber auch Bewertungen von Mitarbeiterinnen einfliessen lassen. Dazu gehören Resultate von Glassdoor, Kununu, Comparably, Gender Gap Studie des WEF, EIGE, Equileap, Rankings von Financial Times, Bloomberg Equality Index, Sustainalytics, MSCI und viele mehr. Schliesslich haben wir jede Firma nochmals einzeln recherchiert. Dieser Prozess hat Monate in Anspruch genommen.

Wir haben uns bewusst für ein aktiv gemanagtes Produkt entschieden, damit wir Impact haben und Druck erzeugen können. Wenn eine Firma im ellexx Aktienprodukt gegen unsere Investment-Philosophie verstösst, fällt sie sofort aus dem Korb und wird aussortiert. Wir sind überzeugt davon, dass Rassismus-, Sexismus-, Metoo-Fälle, Geldwäscherei- oder Spekulationsskandale sofort Folgen haben und solche Firmen nicht einfach weiter finanziert werden sollen. Wir wollen Sanktionen ergreifen. Sonst hat das keinen Impact. Und das kann nur ein aktiv gemanagtes Produkt. Diese sind im Schnitt leicht teurer als passiv gemanagte Produkte wie ETF. Wegen des starken Frankens ist das ellexx Produkt zusätzlich gegen Wechselkursschwankungen abgesichert. Das bietet einen weiteren Schutz für Anleger:innen.

Für diesen Schutz und die aufwändige Analyse-Arbeit wird die Gebühr von 1.1 Prozent im Jahr erhoben. ellexx und die Migros Bank erhalten davon je 0.4 Prozent, die Emittentin mit Staatsgarantie, die ZKB, 0.3 Prozent, wie dies auf ellexx.com auch transparent ausgewiesen ist.

Gleiches mit Gleichem

Ein wichtiges Grundprinzip im Journalismus ist es, Gleiches mit Gleichem zu vergleichen. Also Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen. Man kann ein Aktienprodukt, das nicht in Schweizer Firmen investiert – leider haben es die hiesigen Firmen alle nicht in die strengen ellexx Auswahlkriterien für frauenfreundliche Firmen geschafft – nicht mit einem Schweizer Aktienindizes vergleichen, wie dies Inside Paradeplatz gemacht hat. Das ist die falsche Vergleichsbasis. Eine annähernde Vergleichsgrösse wäre der Weltindizes MSCI. Das elleXX Produkt schneidet diesbezüglich vergleichbar ab. Und falls man einen nicht sachgemässen Schweizer Vergleich zieht, hätte man es wenigstens mit dem gleichen thematischen Fokus «Equality» tun müssen und die Performance mit dem SPI Equality Index vergleichen müssen, der ebenfalls vergleichbar abgeschlossen hat.

Unser ellexx Aktienprodukt ist seit der Lancierung am 1. November nicht abgestürzt, wie Inside Paradeplatz suggerieren wollte. Eine leichte Seitwärtsbewegung von Minus 1.34 Prozent ist keine besorgniserregende Entwicklung. Ohnehin ist der Aktienkorb auf eine langfristige Anlagedauer von fünf Jahren oder mehr ausgelegt, wie wir auch auf ellexx.com hinweisen.

Lange Zeitspannen für fundierte Vergleiche

Auch der Zeitraum von Inside Paradeplatz ist willkürlich gewählt. Kein Produkt wird bereits nach wenigen Wochen verglichen. Normalerweise wartet man mindestens eine Jahresperformance ab. Fonds werden gar erst nach drei Jahren Laufzeit überhaupt in Bewertungen aufgenommen.

Es ist insbesondere störend, einen wenige Wochen dauernden Zeitraum willkürlich herauszupicken, da dies ausdrücklich den Empfehlungen von ellexx und Migrosbank auf ellexx.com widerspricht. Die Migrosbank empfiehlt in ihrem Termsheet ausdrücklich, das Produkt mindestens fünf Jahre zu halten. ellexx empfiehlt in seinen Tutorials und Kursen gar, langfristig im Sinne von mindestens zehn Jahren zu investieren und nie Geld zu investieren, das jemand nicht entbehren könnte.

Top und Flops: beides aufzeigen

Es ist zudem nicht sachgerecht, bloss einseitig die schlechtesten Titel aus dem Aktienkorb zu nennen. Die besten Titel im Produkt sind in den letzten beiden Monaten 2021 blieben unerwähnt, sind aber zweistellig gestiegen. Hier eine Auswahl:

Accenture PLC:                                            + 16.37 %

National Grid PLC:                                        + 13.61 %

Quest Diagnostics INC:                                + 16.69 %

Zoetis INC:                                                    + 14.35 %

Es ist unsachgemäss und für Leser:innen irreführend, nur einzelne Titel aus dem Basket herauszugreifen und deren Performance zu kommentieren und keinen Vergleich mit ähnlichen Produkten von Banken oder anderen Fintechs zu ziehen. Vergleichbare aktiv gemanagte Produkte anderer Banken haben vergleichbare oder teils gar höhere Gebühren. Die Gebühr des Tracker Zertifikats der Migros Bank Clean Energy beträgt beispielsweise 1 Prozent und hat damit die gleiche Bandbreite wie das ellexx Tracker Zertifikat.

Der Artikel suggeriert zudem, dass das ellexx Migrosbank Aktienprodukt bis Ende Jahr, innerhalb zweier Monate, 12.4 Prozent verloren hat und nennt später auch eine Zahl von minus 1.9 Prozent plus Gebühren von 1.1 Prozent. Tatsache ist, dass das Aktienprodukt in einem turbulenten Börsenumfeld 1.34 Prozent verloren hat und bei dieser Performance die Gebühren bereits mit eingerechnet sind.

Aufklärung, Membership und Kurse

Menschen reagieren empfindlicher auf Verluste als auf Gewinne. Diesem sogenannten Loss Bias, diesem psychologischen Verhaltensmuster, sollten sich alle Anleger:innen bewusst sein. Wer mit den Schwankungen an den Börsen nicht umgehen und nicht langfristig anlegen kann, sollte sich Aktienanlagen generell gut überlegen. Dieses Wissen vermitteln wir im Übrigen auch in unseren Money Hacks Kursen in Kooperation mit Olga Miler von Smartpurse, in wir die Frauen sorgfältig für erste Schritte beim Investieren unterrichten und auf die individuellen Risikoprofile eingehen. Als Einsteigerprodukt empfehlen wir das ellexx Säule 3a Produkt.

Der Artikel auf Inside Paradeplatz erweckt den falschen Eindruck, unsere ellexx Member würden finanziell geschröpft. Er täuscht über die Tatsache hinweg, dass ellexx die Membership nicht nur als Jahresabo im Wert von CHF 111.-, sondern auch als Monatsabo für CHF 11.– pro Monat anbietet, welches jederzeit per Ende Monat gekündigt werden kann. Beide Abos berechtigen unsere Member, vergünstigt zu 20% an den Money Hacks Kursen teilzunehmen, sämtliche Checklisten herunterzuladen und Erklärvideos anzusehen.

Unser Einsatz

Wir haben nicht nur unser eigenes Geld in das Start-up gesteckt, wir drei Gründerinnen investieren alle in die eigenen ellexx Finanzprodukte – anders als in der Finanzindustrie und im Fondsmanagement üblich.

Seit unserem Launch haben wir mit unseren Memberships mehr verdient als mit den Produkten. Für dieses Vertrauen sind wir sehr dankbar. Natürlich übersteigen unsere Ausgaben für Löhne, die Entwicklung der Plattform sowie die Weiterentwicklung von ellexx die Einnahmen noch klar.

Wir publizieren jeden Tag neue journalistische Artikel, aufrüttelnde Interviews, bewegende Kolumnen, die beliebten Männerfragen, Kurzgeschichten zum Schmunzeln sowie eine grosse Sammlung an Checklisten oder Video Explainers. Indem ihr uns unterstützt, können wir weiterhin unsere Arbeit machen. Wir haben offensichtlich noch viel zu tun! Bist du auch dabei? #ClosetheGaps!

Hier geht es zur Stellungnahme zum Sexismus: ellexx wehrt sich gegen sexistische Berichterstattung.