Du bist CEO der Schönheitsklinik Smoothline. Also steigen wir gleich mit der offensichtlichen Frage ein: Was korrigierst du bei dir selbst?

Ich spritze hin und wieder etwas Botox für die Stirn und die Zornesfalte. Da ich mittlerweile nicht mehr ganz einwandfrei sehe, wird diese Falte hier zwischen den Augen immer etwas tiefer (runzelt die Stirn, schaut streng in die Kamera und zeigt die Falte mit dem Finger). Man wirkt dann so grimmig. Mit etwas Botox kann man das ganz dezent ausgleichen.

(Blickt erneut in die Kamera.) Wenn ich mich jetzt so sehe, merke ich, dass ich wohl mal wieder auffrischen sollte (lacht). Ansonsten mache ich nichts. Aber wer weiss, wenn der Alterungsprozess voranschreitet, kommen vielleicht noch ein paar andere Dinge dazu.

Wie alt bist du?

Ich bin 45.

Dann bist du seit fünf Jahren unsichtbar. Macht dir das zu schaffen

(Zögert.) Unsichtbar? Also wie meinst du das?

Männer werden ab 40 Jahren in der Gesellschaft unsichtbar. Hast du das noch nicht gespürt?

(Zögert wieder und antwortet unsicher.) Hmm, nein, eigentlich nicht. Ich finde 45 ein super Alter.

Thierry Karrer
Viele fühlen sich jünger als, sie sind. Auch mit 50 oder 60 Jahren. Dieses Gefühl soll sich auch im Aussehen widerspiegeln.

Man sagt das von Frauen ab 40. Wir drehen hier ja den Spiess jeweils um.

(Lacht.) Ach so! Aber auch da glaube ich, das stimmt so nicht. Heute ist doch 40 das neue 30. Ich selbst habe zwei kleine Kinder im Alter von zwei und vier Jahren und ein Unternehmen. Ich bin also mitten drin im Leben. So wie mir geht es vielen. Ich glaube, auch darum sind unsere Behandlungen immer gefragter. Viele fühlen sich jünger, als sie sind. Auch mit 50 oder 60 Jahren. Dieses Gefühl soll sich auch im Aussehen widerspiegeln.

Ich nehme an, der Grossteil eurer Kund:innen sind Männer.

(Schaut irritiert, die Zornesfalte wird sichtbar.) Der Grossteil? Wir haben tatsächlich immer mehr Männer, die zu uns kommen, und wir haben zahlreiche treue männliche Kunden. Der Männeranteil liegt aber nur bei rund 15 Prozent.

Und was korrigieren diese Männer an ihren Körpern?

Männer wirken oft müde. Sie arbeiten viel, schlafen wenig. Wenn sie in den Spiegel schauen, sehen sie Augenringe und Falten. Sie sehen schlapper aus, als sie sich fühlen. Das wollen sie korrigieren, um frischer und wacher zu wirken. Ebenfalls beliebt bei Männern ist eine Cool-Sculpting-Behandlung am Bauch oder an den Flanken. Bei dieser Methode wird überschüssiges Körperfett durch Kälte dauerhaft reduziert, ohne operativen Eingriff.

Das ist für sie sicher besonders wichtig. Frauen werden im Alter ja immer attraktiver und interessanter – wie guter Wein. Männer hingegen einfach alt. Das stelle ich mir hart vor für euch.

(Lacht.) Das sehe ich überhaupt nicht so. Weder Männer noch Frauen werden einfach alt. Jeder Mensch wird durch seinen Charakter und dadurch, was er oder sie macht, interessant. Man darf sich darum nicht nur auf das Äussere fokussieren.

Beneidest du jüngere Männer um ihre Jugend?

Nein. Ich möchte nicht mehr 20 sein oder so was. Ich fokussiere mich auf die Gegenwart und versuche, das Jetzt zu optimieren.

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Warum sind in Männerrunden das Aussehen und die Figur so häufig ein Thema?

(Lacht und nickt.) Es ist tatsächlich auch bei Männern manchmal ein Thema. Wenn der Bauch plötzlich wächst und man merkt, dass man mehr machen muss, um in Form zu bleiben, wird schon darüber gesprochen. Dann gibts vielleicht noch den einen oder anderen in der Runde, der nicht so auf sich achtet, raucht oder viel trinkt. Das zeigt sich ab einem gewissen Alter im Hautbild. Auch so was wird thematisiert. Man muss dann schon mal Sprüche einstecken.

Und wie offen redet ihr über Botox und Co.?

In meinem Umfeld wird das aufgrund meiner Tätigkeit recht offen thematisiert. Sonst wird das Thema aber eher zurückhaltend besprochen. Das stellen wir auch immer wieder bei Umfragen mit unseren Kund:innen fest. Viele Leute wünschen sich Diskretion. Jüngere Generationen sind offener. Ich hoffe, in Zukunft wird es viel normaler sein, solche Eingriffe vorzunehmen und darüber zu reden, so wie beim Haarefärben oder so.

Wie gehst du damit um, dass du oft auf dein Äusseres reduziert wirst? Diese ständige Bewertung deines Körpers …

(Schmunzelt und überlegt.) Das macht mir nicht zu schaffen. Ich fühle mich wohl in meiner Haut. Ich habe mit 40 einen kleinen Bauch bekommen, aber ich liege nach wie vor in den Badehosen am See und habe ein gutes Gefühl dabei.  

Liebst du deinen Körper?

Naja, also lieben ist ein grosses Wort. Aber ich fühle mich wohl und habe ein gutes Verhältnis zu meinem Körper.

Bei vielen Männern ist das anders. Sie unterwerfen sich noch immer einem Schönheitsideal und mache sich viel Druck. Solltet ihr euch nicht mal davon emanzipieren?

(Schweigt.) Hm, ich glaube nicht, dass sich Männer einem Ideal unterwerfen. Männer wie auch Frauen müssen sich in ihrer Haut wohlfühlen. Die einen sind strenger mit sich, andere sind weniger streng. Am Ende steht jeder mit seinem Körper morgens vor dem Spiegel und muss sich fragen: Fühle ich mich wohl mit dem, was ich sehe, oder nicht? Viele reden von diesem gesellschaftlichen Druck. Er sei der Grund für Schönheitsoperationen und Eingriffe. Aber wir erleben das anders.

Ich glaube nicht, dass sich Männer einem Ideal unterwerfen. Männer wie auch Frauen müssen sich in ihrer Haut wohl fühlen.

Aha, wie denn?

Der Antrieb kommt bei den meisten von innen. Sie haben einen inneren Wunsch, etwas zu verändern. Dass dieser Wunsch von innen kommt, zeigt sich auch darin, dass wir während der Pandemie tatsächlich einen kleinen Wachstumsschub hatten. Also mitten in einer Zeit, in der man sich weniger an Gala-Dinners, Partys oder sonst wo präsentiert hat und sehr oft zu Hause war. Viele waren in dieser Zeit mit sich beschäftigt und haben gespürt: Mich stört etwas, und das möchte ich ändern, damit ich mich mit mir und meinem Spiegelbild wohler fühle.

Es wird uns doch aber schon sehr klar von aussen gesagt, was schön ist und wie man zu sein hat. Würden beispielsweise nicht nur junge straffe Körper in der Öffentlichkeit zelebriert, sondern Falten, würden wohl die wenigsten ihr Gesicht straffen.

Es ist tatsächlich so, dass eine gewisse Symmetrie und gewisse Proportionen im Gesicht von sehr vielen als schön und harmonisch empfunden werden. Das schon seit der Zeit der Griechen, bekannt als der goldene Schnitt. Ab wann nimmt man aber etwas als Druck wahr? Was empfindet man selbst als schön? Das sind sicher Fragen der eigenen Persönlichkeit. Meiner Meinung nach gibt es kein allgemein gültiges Schönheitsideal. Am Ende muss man sich mit sich selbst wohl fühlen. Das ist das Wichtigste.

Da könnten wir wohl noch etwas diskutieren. Anderes Thema. Du bist Mitgründer und CEO deines Unternehmens. Bist du dank deiner Schönheit so weit gekommen?

(Lacht.) Meine Schönheit … (lacht wieder und überlegt). Heute bin ich ja mein eigener Chef, und als CEO stehe ich in unserem Unternehmen nicht so im Vordergrund. Unsere Ärzte und Ärztinnen sind viel wichtiger. Mein Aussehen ist darum jetzt nicht mehr entscheidend.

Aber früher schon?

Ich war früher in grossen Unternehmen tätig. Vielleicht konnte ich deswegen in dieser männerdominierten Corporate-Welt keine Karriere machen …

Weil du so gut aussiehst?

Das war eher als Witz gedacht. Ich habe noch nie einen Zusammenhang zwischen meiner beruflichen Tätigkeit oder meiner Position und meinem Aussehen festgestellt. Und ich habe auch noch nie darüber nachgedacht.

Ich stelle auch fest, dass das Äussere von Vätern in gewissen Fällen leidet. Vor allem in der Anfangszeit, wenn die Kinder ganz klein sind.

Haha, ach so, jetzt hast du mich erwischt. Kommen wir zu deinem beruflichen Alltag. Dazu gehören vor allem Zahlen und strategische Entscheidungen. Kannst du das?

Das ist bei mir wohl wie bei allen, die einen Job mit viel Verantwortung haben. Es gibt Tage, da kann man diese Verantwortung besser tragen, und an manchen Tagen lastet sie schwerer. Am Ende ist es wichtig, ein gutes Team um sich zu haben und zu wissen, dass man seine Ziele gemeinsam erreicht.

Hast du nie Angst, alles nicht zu schaffen?

(Holt tief Luft.) Oh doch, das habe ich immer wieder. Diese Angst kommt in Wellen. Man muss positiv denken und etwas Vertrauen haben. Da hilft eben ein gutes Team.

Du hast zwei kleine Töchter. Warum hast du als CEO Kinder?

Das war ein sehr bewusster Entscheid. Als meine erste Tochter zur Welt kam, habe ich von Anfang an mein Pensum auf 80 Prozent reduziert.

Aber dann kannst du doch deinen Job nicht mehr richtig machen?

(Schmunzelt.) Doch doch, das geht tatsächlich. Ich fokussiere mich seither noch viel mehr aufs Wesentliche. Aber ja, manchmal gibt es schon etwas Erklärungsbedarf, weshalb ich «nur» 80 Prozent arbeite. Damit es klappt, braucht es eine gute Kommunikation, motivierte und selbstständige Mitarbeitende, die ihre Eigenverantwortung wahrnehmen.

Wie organisierst du die Kinderbetreuung?

Meine Frau und ich arbeiten beide gleich viel. Die Kinder sind an drei Tagen fremdbetreut. Die Familienarbeit teilen wir uns auf – vom Windeln wechseln übers Wäsche waschen bis zum Einkaufen und Kochen. Wir machen beide alles.

Viele Männer lassen sich als Väter gehen und sehen sich gar nicht mehr als Mann – leider. Wie ist das bei dir?

(Lacht und nickt zustimmend.) Ich stelle auch fest, dass das Äussere von Vätern in gewissen Fällen leidet. Vor allem in der Anfangszeit, wenn die Kinder ganz klein sind. Man schläft nicht viel, muss Neues lernen, und das Baby verlangt einiges ab. Das ist wie ein neuer Job. Ich habe da vollstes Verständnis, dass man weniger Zeit hat, sich um sein Äusseres zu kümmern, und gewisse Dinge auf der Strecke bleiben. Das war bei mir nicht anders. Ich habe am Anfang weniger Sport gemacht. Mit der Zeit wird man effizienter und findet zurück zur alten Routine. Dann gibts auch wieder Platz für die eigene Pflege und für den Sport.

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Wie viel Zeit investierst du pro Tag in deine Schönheit?

Ich versuche, regelmässig Sport zu machen und genug zu schlafen. Ausreichend Schlaf ist für ein frisches Erscheinungsbild wirklich wichtig. Das wäre auch mein Tipp: Versucht, genug zu schlafen.

Was machst du gegen Cellulite?

Das Problem habe ich nicht.

… gegen Bauchfett?

Weniger Bier trinken, gesund essen und regelmässig Sport.

… für einen knackigen Po?

Skifahren, das ist ein gutes Training.

… und gegen Falten?

Weniger grimmig schauen, eine positive Einstellung und eine Brille tragen, wenn man nicht mehr so gut sieht (lacht). Und wenn all das nicht nützt, kann Botox helfen.

Und zum Abschluss: Was ist dein persönlicher Beauty-Tipp?

Eine simple Feuchtigkeitscreme. Das ist seit vielen Jahren mein Begleiter für die Hautpflege. Und das ist auch gleich meine Meinung zur Kosmetikindustrie: less is more. Es ist inflationär, was einem da alles an Faltencremen und Seren angeboten und versprochen wird. Das meiste nützt nichts. Wenn man seiner Haut wirklich grundlegend Feuchtigkeit zuführen will, muss diese injiziert werden. Wir bei Smoothline bieten dafür eine Hydrationsbehandlung mit Hyaluronsäure-Fillern an. Das wirkt nachhaltig.

Alles klar. Danke für den Tipp und das Gespräch.

Gerne.